Die Außenlager des KZ Buchenwald

Das Konzentrationslager Buchenwald war umgeben von einem System von Außenlagern. An über 140 Standorten wurden insgesamt etwa 280.000 männliche und weibliche Häftlinge zur Zwangsarbeit eingesetzt. Zehntausende wurden ermordet, starben an Hunger, Erschöpfung, Kälte, Krankheiten oder Misshandlungen.

Das Geschehen in den Außenlagern wurde stark vom Verlauf des Krieges beeinflusst. Ab Ende 1942 forderten insbesondere als „kriegswichtig“ eingestufte Rüstungsbetriebe zunehmend Zwangsarbeiter bei der SS an und beuteten sie in ihren Fabriken aus.

Die Häftlinge, ab Herbst 1944 auch Frauen, wurden aus den besetzten Gebieten nach Buchenwald verschleppt und von dort auf die Außenlager weiterverteilt. Unter ihnen waren Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, politische Gefangene, Homosexuelle, Zeugen Jehovas, Arbeits- und Obdachlose sowie angebliche „Berufsverbrecher“.

Die Existenz des dichten und weitreichenden Außenlagersystems widerspricht dem verbreiteten Bild, die Verbrechen und Grausamkeiten hätten stets anderswo stattgefundenen. Buchenwald war überall dort, wo die Buchenwaldhäftlinge waren.

Die Standorte der Außenlager

Die Filteroptionen der Karte

Jahr: Die ersten Außenlager des KZ Buchenwald wurden bereits 1938 eingerichtet. In der zweiten Hälfte des Krieges stieg ihre Anzahl deutlich, den Höchststand erreichte sie im Jahr 1944. Der Filter zeigt nur die im ausgewählten Jahr existierenden Außenlager an.

Anzahl: Die Zahl der Gefangenen in einem Außenlager richtete sich in erster Linie nach der benötigten Arbeitskraft vor Ort. Der Filter unterscheidet nach kleinen (unter 100 Häftlinge), mittleren (100 bis 500), großen (500 bis 1000) und sehr großen (über 1000) Außenlagern.

Geschlecht: In fast allen Außenlagern galt Geschlechtertrennung. An manchen Orten gab es sowohl Männer- als auch Frauenlager, die jedoch räumlich und organisatorisch getrennt waren. Der Filter zeigt jeweils die Lager mit männlichen oder mit weiblichen Häftlingen an.

Herkunft: Die Häftlinge kamen aus über 30 verschiedenen Ländern. Die Zuordnung stammt in vielen Fällen aus den SS-Akten. Der Filter ist daher teilweise ungenau, da die SS z.B. oft nicht zwischen der Sowjetunion und Russland oder den Niederlanden und Holland unterschied.

SS-Häftlingskategorie: Die SS teilte die Häftlinge, der NS-Ideologie entsprechend, in Kategorien ein. Der Filter unterscheidet zusätzlich u.a. zwischen sogenannten „Arbeitsscheuen“ sowie Sinti und Roma, die von der SS derselben Kategorie („Asoziale“) zugeordnet wurden.

Bezeichnung: Außenlager hatten häufig mehrere Bezeichnungen, die sich nach dem Ort oder dem Unternehmen richteten, sowie verschiedene Tarnnamen. Der Filter berücksichtigt in erster Linie den Ort, in einigen Sonderfällen zusätzlich das Unternehmen oder den Tarnnamen.