
Krankheit und Tod
Es wurde kein Lagerarzt, Pfleger oder SS-Sanitäter von Buchenwald nach Augustdorf gebracht. Sollte es eine ambulante Versorgung gegeben haben, lag sie in der Zuständigkeit der vor Ort in den Kasernen stationierten Waffen-SS. Fast alle Rücküberstellungen von Häftlingen in das Hauptlager nach Buchenwald waren krankheitsbedingt. Die rücküberstellten Männer litten an bakteriellen Hautkrankheiten wie Gesichts- und Wundrosen oder an eitrigen Entzündungen (Phlegmonen). Der polnische Häftling Józef Drężek starb im Januar 1945 in Buchenwald acht Tage nach seiner Rücküberstellung aus Augustdorf an Herzschwäche. Vor Ort in Augustdorf starb ein Häftling: Emil Stiffel aus Cech (Malinova) nahe der Stadt Prievidza in der heutigen Slowakei erlag am 3. Januar 1945 den Folgen einer Lungenentzündung. Der Vater zweier Kinder wurde nur 43 Jahre alt.
Räumung
Ab dem 1. April 1945, dem Ostersonntag, gab es um Augustdorf schwere Kämpfe zwischen deutschen Wehrmachts- und Waffen-SS-Einheiten und den anrückenden US-amerikanischen Truppen. Vermutlich war zu diesem Zeitpunkt das Außenlager bereits geräumt. Die Häftlinge wurden nach Buchenwald gebracht, wobei die genaueren Umstände und die Dauer des Transports unklar sind. Nachweislich registrierte die SS in Buchenwald am 5. April 1945 insgesamt 33 aus Augustdorf eingetroffene Häftlinge.
Spuren und Gedenken
Nach dem Kriegsende wurden im ehemaligen Nordlager zunächst ehemalige sowjetische Kriegsgefangene bis zu ihrer Repatriierung und ab Juni 1945 weitere Displaced Persons untergebracht. Bis 1957 lebten in dem DP-Camp (Lager 33/130) vorwiegend ehemalige polnische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen und Kriegsgefangene. Danach zog die Bundeswehr auf das Gelände. Heute befindet sich dort die Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne. Vor Ort erinnert nichts an die Existenz des KZ-Außenlagers.
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