Die Häftlinge
Am 16. Februar 1945 brachte die SS acht Häftlinge aus dem Hauptlager Buchenwald nach Apolda. Als ausgebildete Bäcker oder sogar Bäckermeister wurden sie für die Arbeit in Apolda ausgewählt. Die Männer im Alter von 42 bis 64 Jahren gehörten alle der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas, damals zumeist als Bibelforscher benannt, an. Fast alle hatten jahrelange Aufenthalte in Gefängnissen und Konzentrationslagern hinter sich. Martin Bertram aus Frankfurt am Main, Otto Hörnig aus Lützen bei Leipzig und Otto Berthold aus dem sächsischen Oberlungwitz etwa waren bereits seit 1937 im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert. Weitere Überstellungen nach Apolda gab es nicht. Die acht Häftlinge blieben bis zur Befreiung im April 1945 vor Ort.

Krankheit und Tod
Über mögliche Erkrankungen und deren Versorgung liegen keine Informationen vor. Krankheitsbedingte Rücküberstellungen in das Hauptlager gab es keine. Todesfälle sind keine dokumentiert.
Bewachung
Über die Bewachung liegen kaum gesicherte Informationen vor. Für Ende Februar 1945 ist belegt, dass zwei SS-Männer niederen Dienstranges die Häftlinge in Apolda beaufsichtigten.
Befreiung
Die SS ließ die acht Häftlinge Anfang April 1945 nicht zurück in das Hauptlager bringen. Sie blieben in der Großbäckerei, wo sie am 12. April 1945 von eintreffenden US-Soldaten befreit wurden.
Spuren und Gedenken
Am ehemaligen Standort der Großbäckerei befindet sich heute ein Einkaufszentrum. Nichts erinnert vor Ort an die Existenz des Außenlagers.
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