Zwangsarbeit
Vermutlich wurden die Häftlinge dazu eingesetzt, den Abflussgraben der Schlossanlage zu reinigen. Genauere Informationen liegen bisher nicht vor.
Krankheit und Tod
Es gibt keine dokumentierten Todesfälle. Weitere Informationen sind bisher nicht bekannt.
Bewachung
Zur Bewachung der Häftlinge wurden zwei SS-Männer als Wachposten und der SS-Hauptscharführer Johann Blank (1906-1944) als Kommandoführer aus Buchenwald nach Lichtenburg abgestellt. Seit 1935 war Blank im Konzentrationslager Dachau tätig und wechselte 1939 nach Buchenwald, wo er verschiedene Funktionen innehatte. Er galt als äußerst brutal und war an verschiedenen Ermordungen von Häftlingen beteiligt. Als Kommandoführer fungierte er seit 1940 in den Außenlagern Berlstedt, Prettin (Lichtenburg) und später in Goslar und Quedlinburg-Quarmbeck. 1943 wurde er im Zuge der SS-internen Ermittlungen gegen den ersten Buchenwalder Lagerkommandanten Karl Otto Koch verhaftet. Er nahm sich im Februar 1944 das Leben.
Räumung
Die Häftlinge wurden am 30. September 1940 zurück nach Buchenwald gebracht.
Spuren und Gedenken
Das Schloss Lichtenburg blieb nach dem Krieg erhalten und wurde von der Roten Armee übernommen. Es diente zunächst als Unterkunft für Flüchtlinge. Schon am 11. September 1949 fand eine Gedenkfeier anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Faschismus auf dem hinteren Schlosshof statt. Am 8. Mai 1965 wurde im Schloss eine Gedenkstätte eröffnet. Nach einer zeitweiligen Schließung des Museums ist die neu konzipierte Gedenkstätte seit 2011 Teil der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt.
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Kontakt:
Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin